Märchen aus der Küche

Blogbeitrag zum Thema Küchenirrtümer

 

Mythen und Legenden sind hartnäckig, genau das macht sie ja aus! Wichtig ist, den Unterschied zwischen Märchen und Fakt zu kennen. Gerade im Küchenbereich tummeln sich viele „Wahrheiten“, die schon Oma und Uroma kannten und beherzigten. Doch wer sich wirklich schlau machen möchte, zum Beispiel im Internet, findet schnell heraus, welche Tipps was taugen und welche nicht. Fast schon ein Klassiker ist in diesem Zusammenhang das „Kleine Lexikon der Küchenirrtümer“ von Ludger Fischer. Wir haben uns mal umgeschaut und ein paar „legendäre“ Beispiele zusammengetragen.

Nudeln gehören in Salzwasser – soweit korrekt. Aber warum greifen manche Menschen partout erst dann zum Salzstreuer, wenn das Wasser sprudelnd kocht? Weil sie mal gehört haben, dass das Salz das Erhitzen des Wasser verlangsamt. So brauche das Nudelwasser, davon sind sie überzeugt, viel länger bis zum Siedepunkt, was nicht nur eine Zeit-, sondern auch eine Energieverschwendung sei. Das ist zwar eine hübsche Geschichte, leider entspricht sie nicht der Wahrheit. Richtig ist: Der „Salz-Zeitpunkt“ hat keinerlei Einfluss auf das Kochtempo. Allerdings schadet es auch nichts, wenn erst kurz vor der Zugabe der Pasta gesalzen wird. Das ist sozusagen reine Geschmacksache.

„Ohne Öl kleben die Nudeln im Topf zusammen.“ Das ist ein weiterer Pasta-Mythos und ein Küchen-Klassiker in Deutschland. Italienerinnen und Italiener – unbestrittene Expertinnen und Experten, was diese Teigwaren angeht -, verwenden jedenfalls kein Öl beim Nudel-Kochen. Und das ist gut so, denn ein ausreichend großer Topf mit reichlich Wasser genügt, um das Zusammenkleben zu verhindern. Das Öl kann besser anderweitig zum Einsatz kommen.

„Ein Silberlöffel hält den Sekt schön perlig.“ Wer nach einer Party in den Kühlschrank blickt, entdeckt nicht selten Sekt- und Champagnerflaschen mit einer merkwürdigen Verzierung: Ein Löffel steckt im offenen Flaschenhals. Auf diese Weise soll das edle Getränk länger frisch bleiben, auch wenn die Flasche schon vor Stunden geöffnet wurde. Der Effekt dieses „Geheimtipps“ ist kaum der Rede wert. Um sowohl Verschwendung als auch schalen Sekt zu verhindern, sind spezielle Verschlüsse besser geeignet.

„Alkohol verdunstet sofort beim Kochen.“ Hier ist besondere Vorsicht geboten, etwa wenn Kinder mitessen. Denn so schnell, wie manche glauben, verflüchtigt sich der Alkohol dann doch nicht. Um mit Blick auf die Gäste auf Nummer sicher zu gehen, sollte diese Zutat lieber einmal weggelassen werden. Beim nächsten Mal dürfen Wein und Co. dann wieder ihr volles Aroma entfalten!

„Wenn sich das Ei nicht gut pellen lässt, wurde es sicher nicht vorher abgeschreckt!“ Diesen Klassiker haben Sie sicher schon oft gehört, oder? Ab sofort können Sie guten Gewissens dagegen halten: Mit dem Grad der „Pellbarkeit“ hat das Abschrecken nicht das Geringste zu tun. Allerdings kann die kalte Dusche gerade beim weichen Frühstücksei Sinn machen. Auf dieser Weise gart es nicht weiter nach – und wird nicht zu einem harten Ei!

Bilderquelle: Schüller